Samstag 3. Dezember 2016
Ein Spaziergang auf den Spuren Kaiser Karls IV.
Eine grenzübergreifende Premiere: Anlässlich des 700. Geburtstages des Kaisers veranstalten der Freistaat Bayern und die Tschechische Republik unter der Schirmherrschaft der beiden Ministerpräsidenten erstmals eine gemeinsame Landesausstellung. Kostbare Originale, mediale Elemente und spannende Geschichten erzählen von Karl IV. (1316 – 1378) und seiner Zeit.
Umstrittener Herrscher oder Ikone?
Weil er für seine Hausmachtpolitik in großem Umfang Reichsgut verpfändete, sahen deutsche Historiker Karl lange als „Vater Böhmens, aber Erzstiefvater des Reiches“, während er in Böhmen bzw. Tschechien bis heute als „Vater des Vaterlandes“ gilt. Ab dem 19. Jahrhundert wurde er von beiden Seiten national vereinnahmt, obwohl er sich selbst weder als Tschechen noch als Deutschen, sondern als Kaiser von Gottes Gnaden gesehen hat.
Die Bayerisch-Tschechische Landesausstellung wirft mit 150 hochrangigen Kunstwerken, Urkunden, kulturhistorischen und alltagsgegenständlichen Zeugnissen und medialen Inszenierungen einen neuen Blick auf den facettenreichen Herrscher und seine Zeit.
Karl IV. als Brückenbauer zwischen Bayern und Tschechien
„Mit der ersten bayerisch-tschechischen Landesausstellung 2016/2017 wollen Bayern sowie Tschechien die vielfältigen, nicht immer konfliktfreien Beziehungen zwischen den beiden Nachbarn bewusst machen. Das Haus der Bayerischen Geschichte, das Germanische Nationalmuseum und die Nationalgalerie Prag arbeiten hier Hand in Hand. Die 700jährige Wiederkehr des Geburtsjahres des böhmischen Königs Karls IV. und späteren Kaisers des Hl. Römischen Reichs dient dabei als Anlass für die Ausstellung in der Wallenstein-Reithalle in Prag und im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg. Die über lange Zeit sehr fruchtbare Nachbarschaft lässt sich auch an der Geschichte der Goldenen Straße zwischen Nürnberg und Prag nachvollziehen. Viele Orte auf diesem Weg werden in die Landesausstellung eingebunden. Die gemeinsame Ausstellung zeigt, dass der Fall der Mauer 1989 den Weg zu einer neuen Freundschaft zwischen den Nachbarn frei gemacht hat“, so Bayerns Wissenschaftsminister Dr. Ludwig Spaenle.
Der Kaiser kommt wieder zurück nach Nürnberg
Am 20. Oktober 2016 öffnet die Bayerisch-Tschechische Landesausstellung „Karl IV.“ im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg ihre Pforten. Für Karl IV. spielte Nürnberg eine wichtige Rolle, berühmte Bauwerke wie die Kaiserburg oder die Lorenzkirche zeugen davon noch heute.
Das ausgehende Mittelalter war einerseits geprägt von Krisen und Katastrophen, von Pest und Hungersnöten, andererseits erfuhren Kunst, Kultur und Technik einen großen Aufschwung. Kaiser Karl IV. förderte insbesondere Prag und Nürnberg, die Städte, in denen er sich am häufigsten aufhielt. Die Bayerisch-Tschechische Landesausstellung hat daher mit der Nationalgalerie Prag (15.05. – 25.09.2016) und dem Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg (20.10.2016 – 05.03.2017) Ausstellungsorte gewählt, die auch in ihrer Umgebung viele Attraktionen mit Bezug zu Karl IV. bieten.
Die Ausstellung im Germanischen Nationalmuseum Nürnberg präsentiert Aspekte seiner Lebens- und Regierungszeit im Spiegel des wechselvollen 14. Jahrhundert. In Karls Politik spielte die Reichsstadt Nürnberg eine wichtige Rolle. Die Nürnberger Kaiserburg diente ihm als zeitweilige Residenz. In Nürnberg erließ er 1356 die „Goldene Bulle“. Bis zum Ende des Alten Reiches 1806, also fast für ein halbes Jahrtausend, bestimmte sie auch dessen Verfassungsleben.
Im Rahmen dieser Tagesfahrt folgen die Reiseteilnehmer zusammen mit Reiseleiter Werner Schäfer OStD a.D. den Spuren des Kaisers.
Weitere Programmpunkte:
- die Frauenkirche: sie steht als eine der wichtigen gotischen Kirchen Nürnbergs an der Ostseite des Hauptmarktes. Sie wurde anstelle der zerstörten Synagoge als Hallenkirche errichtet.
- die Kirche St. Sebaldus
- die Hauptkirche St. Lorenz
- das Heilig Geist Spital: es fällt in die Frühzeit des Kaisers. Es war die größte städtische Einrichtung zur Versorgung der Kranken und Alten.
- die Kaiserburg: Wehrbau und Kaiserresidenz, Reichsburg und hohenzollerscher Burggrafensitz – eine der geschichtlich und baukünstlerisch bedeutendsten Wehranlagen Europas.
Abfahrt am Busbahnhof am Hagen um 7 Uhr.
Hier geht´s zur Online-Anmeldung: http://vhs.link/RwsjM3
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